Ich liebe alles, was mit Sprache und Wörtern zu tun hat. Es hat mich schon immer fasziniert, wie aus einer Reihe von Gedanken Wörter entstehen, die dann einen lesbaren Text ergeben. Texte, die zum Nachdenken anregen, oder Texte, die das Herz berühren.
Viele Jahre musste ich beruflich sehr viel schreiben: Reden aller Art, politische und wissenschaftliche Texte, sehr oft aber auch Antwortschreiben, in denen ich Mut und Trost spendete.
Bei allem, was ich tat, war ich immer darauf bedacht, klar und deutlich das auszudrücken, was ich meinte. Das war nicht immer einfach. Auch wenn ich die meiste Zeit für meine guten Werke gelobt wurde, musste ich viel Lehrgeld bezahlen. So z.B. nachdem ich meinen Doktor-Titel (Dr.) hatte. Ich sprach nämlich immer noch "normal", aber keiner glaubte mir anscheinend, dass ich überhaupt einen solchen Titel hatte. Mir fiel auf, dass sich mein damaliger Chef ausgesprochen merkwürdig mir gegenüber verhielt und mir auf einmal Fremdwörter erklärte. Auch mein Bruder, ein Handwerker, war leicht enttäuscht von seiner „großen“ Schwester. Er machte mir begreiflich, dass die Menschen mich nicht ernst nehmen würden, weil ich eben nicht so geschwollen daher redete, wie man es halt von einer „Studierten“ erwartet. Ich musste quasi lernen, zwei Sprachen zu sprechen: normales Deutsch und „wissenschaftliches“ Deutsch. Glücklicherweise fand ich dann ja auch ein berufliches Betätigungsfeld, wo ich mich teilweise wissenschaftlich austoben konnte. Durch die vielen Jahre im englisch sprachigen Raum ist bei mir jetzt eh so etwas wie ein „Misch-Masch“ entstanden, was mir vor allem beim Schreiben hinderlich ist.
Wie so vielen Autorinnen und Autoren, die zwar die Begabung haben, schreiben zu können, aber nicht das Glück haben, davon leben zu können, musste auch ich immer arbeiten gehen. Was immer ich beruflich tat, ob z. B. auch als Dozentin an der Universität Hamburg, oder als Sekretärin für diverse Geschäftsleitungen – am meisten Freude bereitete es mir, wenn ich schreiben konnte. Entweder meine Seminarkonzepte, oder eben Geschäftsbriefe, die ich teilweise selbst ausformulierte. Später ergab es sich dann, dass ich neben dem Schreiben von Reden (die übrigens selbst von der Presse für sehr gut befunden worden waren, was aber auch an dem Redner lag), hauptsächlich Texte und allerlei Arten von Schreiben in Englisch verfassen musste. Manchmal hatte ich dabei das Gefühl, dass ich sogar noch besser in Englisch als in Deutsch schreiben kann. Jedenfalls freute ich mich immer sehr, wenn meine jeweiligen Chefs oder Auftraggeber mich für meine Arbeiten lobten.
Nach ziemlich anstrengenden Berufsjahren, zuletzt in Brüssel, habe ich mich vor einigen Jahren in Nord-Irland niedergelassen, wo ich mit meinem nord-irischen Lebensgefährten und meinen kleinen 4-Beinern lebe. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie froh ich war, alle diese beruflichen Bürden hinter mir zu lassen und mich dem zu widmen, was ich immer schon wollte: Schreiben aus Spaß an der Freude, mit Wörtern spielen und mich mit netten Menschen unterhalten.
Warum Books on Demand (BoD) in Norderstedt?
Wer mich kennt, weiß, dass ich schon seit ewig und drei Tagen meine Kinderbücher veröffentlichen will. Die Bücher hatte ich vor etlichen Jahren schon, als ich noch nicht wissenschaftlich gearbeitet hatte, geschrieben.
Jeder, der neu im Buchgeschäft ist, wird mir zustimmen, dass es heutzutage extrem schwierig ist, einen Verlag zu finden. Dann auch noch einen guten Verlag zu finden, kommt einem Sechser im Lotto gleich. Auch mir blieb die Sucherei nicht erspart. Allerdings machte ich dabei ziemlich früh schon eine ganz unangenehme Erfahrung, die mich prägte. Der Inhaber eines mittelgroßen Verlages in Hamburg bot mir an, wenn ich mit ihm ins Bett gehen würde, würde er meine Bücher verlegen. Nun denn, ich habe es nicht gemacht und bin darüber sehr froh, denn diesen Verlag gibt es inzwischen auch nicht mehr.
Es wird mir keiner verübeln, dass ich Verlagen gegenüber, was das Veröffentlichen meiner Bücher betrifft, nach dieser gemachten Erfahrung sehr kritisch bin.
Mit Unterstützung von Freundinnen bin ich, nachdem ich das Berufsleben aufgegeben und mich in Nordirland niedergelassen habe, auf BoD gestoßen. Das Konzept des Selbstverlegens, und dabei einen großen Verlag im Rücken zu haben, sagte mir spontan zu. Hier kann ich von A bis Z alles selbst machen: die Gestaltung des Buchcovers, die inhaltliche Gestaltung meines Buches, die Vermarktung. Inzwischen weiß ich, dass die Qualität der Bücher gut ist: Buchcover und Papier fühlen sich gut an, die Seiten fallen auch nach zig-maliger Verwendung nicht heraus.
Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass es bei BoD keine Buchhandelsvertreter gibt, welche für die Verlagsbücher direkt bei den einzelnen Buchhandlungen werben. Für mich, die ich in Nordirland lebe, aber deutsche Bücher schreibe, ist das in der Tat ein großes Manko.
Oft werden Autorinnen und Autoren, die den Weg des Selbstverlegens gehen, als „Murks” abgetan. Das finde ich unfair. Es gab und gibt zu allen Zeiten „Schundliteratur“ und das m. M. nach bei allen Verlagen. Ich verlege alle meine Bücher bei Books on Demand (BoD), ganz einfach auch aus dem Grund, weil mir da keiner etwas weismacht, wie ich ein Buch zu schreiben habe. Und der Erfolg meiner Bücher gibt mir ja auch Recht. Einer meiner Autorenkollegen meinte einmal bezüglich meines Buches „Yorkshire Terrier – Zwerge mit Löwenherz“ da sei ja gar kein Foto auf dem Cover. Dass dieses Buch trotz alledem erfolgreich gekauft wird, spräche für die Autorin! Ja so ist es wohl auch.
Der Weg des Selbstverlegens mag nur auf den ersten Blick einfach sein. Bedenkt man aber, dass man Lektorat, Korrekturen, Werbung, etc. selbst organisieren muss, dann ist er zweifellos ein ungleich schwieriger Weg, als der einen „normalen“ Verlag zu finden. Mir wurde im Übrigen geraten, meine Bücher auch deshalb bei BoD zu veröffentlichen, weil die Verlage da nämlich nach neuen Autoren, die sie dann unter Vertrag nehmen können, Ausschau halten. Also verkauft sich ein Buch erfolgreich bei BoD, dann kommen die „richtigen“ Verlage auf einen zu. Die Frage ist – zumindest für mich – will ich nach all den Mühen, die ich hatte, bei BoD zu veröffentlichen, meine Freiheit dann überhaupt an einen anderen Verlag abtreten?